Bei Sportverletzungen spielt die richtige Akut-Therapie, also die unmittelbare Behandlung gerade bei frischen Verletzungen des Fußes oder des Sprunggelenkes eine wichtige Rolle.
Beim Laufen sind Sportverletzungen im Bereich des Fußes sowie des Sprunggelenkes sehr häufig. Distorsionen (Umschlagen des Fußes) können zu Bänderrissen bis hin zu Frakturen (Knochenbrüchen) führen. Insbesondere für professionelle Läufer kann der Unfall mitunter verheerende Auswirkungen auf den weiteren beruflichen Werdeganges mit sich ziehen, sofern nicht adäquat und schnell gehandelt wird.
Sportverletzungen: Prävention ist das A und O
Prävention spielt im Bereich der Sportverletzungen eine besondere Rolle, da man aktiv auf die Vermeidung einer Verletzung Einfluss hat. Hier sind vor allem folgende Tipps sehr wichtig.
1. Prävention bei Sportverletzungen: Richtiges Schuhwerk
Sind die beim Laufen getragen Schuhe beispielsweise zu schmal geschnitten ist das Risiko einer Distorsion (traumatisches Umschlagen des Fußes) deutlich erhöht. Die Folge der zu schmalen Schuhe ist, dass man beim Laufen über den zu schmalen Schuhrand abknickt. Man unterscheidet bei diesen Arten der Sportverletzung zwischen der sogenannte Supinationsverletzung, bei der der Fuß mit der Fußsohle nach oben knickt, und der Pronationsverletzung. Hier knickt der Außenrand des Fußes in Richtung des Außenknöchels des Sprunggelenkes.
Während bei der Supinationsdistorsion sehr häufig die Außenbänder reißen oder der 5. Mittelfußknochen brechen können (sog. Jones- Fraktur), werden bei der Pronationsverletzung (besonders bei Menschen mit angeborenen Knick-Senkfüßen) die am Innenrand verlaufenden wichtigen Sehnen verletzt oder sie reißen.
Daher achten Sie bitte darauf, dass Ihre Laufschuhe breit genug sind!
Denn grade die zur Zeit sehr verbreiteten, und aus modischen Gründen schmal gehaltenen Schuhe begünstigen diese Arten von Verletzungen.
2. Prävention bei Sportverletzungen: Schuheinlagen bei Bedarf
Wie bereits erwähnt, sind angeborene Fehlstellungen des Fußes wie z.b. Knick- Senkfüße, Sichelfüße und Spitzfüße an sich schon ein begünstigende Faktoren von Sportverletzungen beim Laufen, da bereits eine Achsenfehlstellung des Fußes und Sprunggelenkes bestehen. Diese können aber effektiv mit nach Maß angefertigten Schuheinlagen korrigiert werden. Ob aber überhaupt Fehlstellungen des Fußes mit Einlagenbedarf bestehen, sollte der Beurteilung eines erfahrenen Fußchirurgen überlassen werden.
Lassen Sie daher Ihre Füße und Sprunggelenke alle 2 Jahre untersuchen!
Sportverletzung – Was tun, wenn es passiert?
Wichtig ist, bei Eintreten einer Sportverletzung richtig und schnell zu handeln.
Denn jede verstrichene und ungenutzte Zeit hat prognostisch einen negativen Einfluss auf den Heilverlauf. Er dauert in der Regel länger, Schmerzen und Beschwerden sind intensiver.
Eine einfache Merkformel ist hier die P E C H- Regel:
- P wie PAUSE!Es nutzt nichts, bei starken Schmerzen weiter zu trainieren. Der Schmerz dient nämlich einem Zweck: dem Verunfallten mitzuteilen, dass er sich schonen und mit dem Training pausieren soll. Erst wenn der Schmerz ganz abgeklungen ist, gibt der Fuß quasi “grünes Licht“ für das Fortsetzen des Trainings. Ignoriert man dies erhält man bald die Quittung dafür!
- E wie EIS.Kühlt man direkt unmittelbar nach dem Trauma, stellen sich die
eingerissenen Blutgefässe eng, und der sich ausbreitende Bluterguss ist deutlich geringer bzw. kleiner. - C wie COMPRESSION (engl. für Druck)Um die Schwellung und den Bluterguss weiter zu begrenzen ist es unbedingt erforderlich, den schmerzenden Bereich von der Fußspitze bis über das Sprunggelenk mit elastischen Binden zu bandagieren, also einen Druckverband anzulegen.
- H wie HOCHLAGERN Das Hochlagern der Beines führt zu einem verbesserten Lymphabfluss und damit zu einer schnelleren Heilung von tief liegenden Strukturen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Bein wenn möglich über Herzhöhe gelagert wird.
Durch diese Maßnahmen wird eine deutliche Schadensbegrenzung der Sportverletzung erreicht.
Ihr Fuß wird es Ihnen danken!
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Ihr Adem Erdogan
Über den Autoren:
Adem Erdogan ist einer der führenden Fußchirurgen Deutschlands. Seine umfassenden Erfahrungen sowohl im diagnostischen als auch operativen Bereich ermöglichen ihm eine individuelle Vorgehensweise für jeden Patienten. In seiner Facharztpraxis in Düsseldorf behandelt er Fußdeformitäten- und Fehlentwicklungen.
Lesen Sie hier, wie andere Patienten den Fußspezialisten Adem Erdogan auf www.jameda.de beurteilt haben.
