Fuß und Krebserkrankung

Bösartige Erkrankungen am Fuß (Krebserkrankungen) treten relativ selten auf. Eine Aufklärung über Entstehung, Symptome und Therapie ist dennoch von großer Wichtigkeit und Bedeutung. Der folgende Artikel soll anlässlich des Weltkrebstages am 4.2. einen kurzen Einblick verschaffen.

Angstbegriff Tumor

Manchmal tritt der Fall auf, dass man wegen einer Geschwulst oder Schwellung den Arzt aufsucht, der dann die Diagnose ‚Weichteiltumor‘ stellt. In diesem Moment bricht viele Betroffene die Welt zusammen. Doch der lateinische Begriff Tumor bedeutet nichts anderes als Geschwulst und sagt absolut nichts über Gutartigkeit oder Bösartigkeit aus. In den allermeisten Fällen handelt es sich im Bereich des Fußes um gutartige und harmlose Geschwülste (in ca. 99% aller Fälle!).

In der Bevölkerung wird jedoch sehr häufig der medizinische Terminus Tumor fälschlicherweise direkt mit einer bösartigen Erkrankung assoziiert. Dies führt dann oft zu einer großen Beunruhigung.

Daher meine Bitte: Verfallen Sie beim Vernehmen des Begriffes Tumor nicht direkt in Panik!

Welche gutartigen Tumore gibt es?

Gutartige Fußtumore sind beispielsweise das sogenannte Morton Neurom. Dabei handelt es sich um eine schmerzhafte Nervenverdickung. Auch beim Sehnenganglion, einem Reizzustand der Sehne, spricht man von einem gutartigen Tumor. Eine Verdickung, bzw. Schwellung an der Fußsohle wird meist durch eine gutartige (benigne) Weichteilveränderung der Fußsohlensehne verursacht. Ihr medizinischer Fachbegriff lautet Fibromatosis plantaris oder Morbus Ledderhose. Bei den knöchernen Geschwülsten können sogenannten Exostosen oder Pseudexostosen für die gutartige Knochenwucherung verantwortlich sein.

Bösartige Krebserkrankungen am menschlichen Fuß

Wie bereits erwähnt, treten bösartige Fußerkrankungen (Karzinome) selten auf.
Die nachfolgenden Daten und Zahlen beziehen sich auf den Fußbereich.

Grundsätzlich unterteilt man die Malignome (Krebserkrankungen) grob in Weichteilkarzinome und Knochenkarzinome.

Weichteilsarkome am Fuß

Weichteilsarkome entwickeln sich aus dem Gewebe von Sehnen, Muskeln (Rhabdomyosarom, Leiomyosarkom), Gelenkkapseln, Fettzellen oder dem Bindegewebe (Leiosarkom).
Die Häufigkeit der Neuerkrankungen liegt bei schätzungsweise 2- 3/ 100.000 Einwohner bezogen auf den ganzen Körper. Der Fußbereich macht wiederum nur einen Bruchteil aus.

Symptome

Das fortschreitende Wachstum des Sarkoms verursacht durch Volumenzunahme einen Druck auf das umliegende, gesunde Gewebe. Dies führt dann zu Schmerzen und Minderdurchblutung des Gewebes. Ist die Krankheit schon sehr fortgeschritten und hat die Krebserkrankungen bereits Metastasem gestreut, können Schwächegefühl, Nachtfieber, Appetitlosigkeit und starker Gewichtsverlust auftreten.

Therapie

Die Therapie richtet sich nach dem Stadium der Krebserkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose. Während im frühen Stadium zumeist eine Operation ausreicht, um eine Heilung zu erreichen, kommen in den fortgeschrittenen Stadien Strahlen- und Chemotherapie hinzu.

Bösartige Erkrankungen der Haut

Hierzu gehört vor allem das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs). Es ist die aggressivste der bösartigen Hauterkrankungen. Dies liegt an ihrer Neigung, sehr früh über Blut- und Lymphbahnen Metastasen zu streuen. Zu spät erkannt, endet sie meist tödlich. Aufgrund der klimatischen Veränderungen nimmt die Häufigkeit der Neuerkrankungen dramatisch zu: ca. alle 7 Jahren verdoppelt (!) sich die Zahl der Erkrankten.

In Europa und Nordamerika liegt die Häufigkeit der Neuerkrankungen bei 13- 15/ 100.000 Einwohner.
Am meisten verbreitet ist das maligne Melanom in Ländern mit hoher Sonnenintensität, wie beispielsweise in Australien oder Neuseeland.

Ursache

Das maligne Melanom wird vor allem durch Sonneneinstrahlung bzw. UV- Strahlungen (auch Solarium) verursacht. Von besonderer Bedeutung ist hier das Kindesalter: je häufiger und intensiver die Haut in diesem Alter der Sonne ausgesetzt wird, umso wahrscheinlicher ist es, dass sich im Erwachsenenalter ein Malignom bildet.

Also schützen Sie Ihre Kinder bitte vor zu langen und häufigen Sonnenbädern!

Symptome

Das Hauptsymptom des malignen Melanoms ist eine bräunlich- schwarze bis schwarze Hautveränderung. Gelegentlich kommt es in diesem Bereich auch zu vermehrtem Juckreiz und Einblutungen. Gerade die Tatsache, dass eine Malignom- Erkrankung in den Frühstadien sehr symptomarm ist, macht sie so tückisch. Treten dann Erscheinungen wie Gewichtsverlust, starke Verschlechterung des Allgemeinzustandes etc. auf, ist bereits ein fortgeschrittenes Stadium mit schlechter Prognose erreicht.

Therapie

Auch hier ist die Therapie wieder abhängig vom Stadium der Erkrankung. Im Frühstadium kann der Tumor durch eine Operation entfernt und der Patient geheilt werden. Im Spätstadium müssen zusätzlich Chemo- und Strahlentherapie hinzugezogen werden.
Also: Auf die Früherkennung kommt es an!

Meine Empfehlung: lassen Sie regelmässig und zwar alle 2 Jahre ein Screening Ihrer Haut durch einen Dermatologen im Rahmen der Früherkennung durchführen!

Die Kosten der Krebsvorsorge werden in manchen Fällen von den Krankenkassen übernommen.

Der Kampf gegen den Krebs – Wir alle können etwas tun!

Die UICC (Union internationale contre le cancer / Internationale Vereinigung gegen Krebs) warnt: Jedes Jahr erkranken mehr als 12 Millionen Menschen an Krebs und mehr als 7 Millionen sterben an der Erkrankung. Schätzungen zufolge werden bis zum Jahr 2030 etwa 26 Millionen Menschen mit der Diagnose konfrontiert, von denen voraussichtlich etwa 17 Millionen sterben werden.

Im Jahr 2006 wurde der Weltkrebstag ins Leben gerufen. An diesem Tag sollen wir nicht nur der zahlreichen Betroffenen gedenken, sondern uns auch derer, die ihr Leben dem Kampf gegen diese tückische Krankheit gewidmet haben. In diesem Jahr findet der Weltkrebstag unter dem Motto: „Wir können. Ich kann.“ statt. Damit soll daran erinnert werden, dass jeder etwas beitragen kann.
Seit vielen Jahren ist die Deutsche Krebshilfe ein Meilenstein in der Bekämpfung von Krebs. Ihre Aufgaben sind, unter anderem Aufklärung, Hilfe für Betroffene und die Förderung von Ursachen- und Therapieforschung.

UNTERSTÜTZEN SIE DIE ARBEIT DER DEUTSCHEN KREBSHILFE MIT EINER SPENDE!

Klicken Sie auf diesen Link, um direkt über die Webseite der deutschen Krebshilfe einen kleinen Beitrag für die Arbeit der deutschen Krebshilfe zu leisten.

Ich bedanke mich für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung.

Ihr Adem Erdogan

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Über den Autoren:

Adem Erdogan ist einer der führenden Fußchirurgen Deutschlands. Seine umfassenden Erfahrungen sowohl im diagnostischen als auch operativen Bereich ermöglichen ihm eine individuelle Vorgehensweise für jeden Patienten. In seiner Facharztpraxis in Düsseldorf behandelt er Fußdeformitäten- und Fehlentwicklungen.

Lesen Sie hier, wie andere Patienten den Fußspezialisten Adem Erdogan auf www.jameda.de beurteilt haben.