Zusammengewachsene Zehen gehören zu den Fehlbildungen bei Neugeborenen, die äußerst selten auftreten. Eine Syndaktylie tritt bei nur einem von 10.000 Neugeborenen auf (Lebendgeburten). Gerade die Seltenheit dieser angeborenen Fehlbildung macht die Frage nach dem Grund ihres Aufretens so interessant.
Was ist eine Syndaktylie?
Als Syndaktylie wird die Fehlbildung am menschlichen Fuß bezeichnet, bei der zwei, selten auch mehr, Zehen zusammengewachsen sind. Dabei sind meistens die 2. und 3. Zehe betroffen.
Die Syndaktylie der Zehen führt in der Regel zu keinerlei medizinischen Problemen, Funktionsbeeinträchtigungen beim Gehen oder Stehen sind eher selten. Vielmehr leiden die Betroffenen meist psychisch mehr oder weniger ausgeprägt unter dem Erscheinungsbild.
Erhalten Sie auch mehr Infos zur Zehentrennung bei Syndaktylie und ihrer Behandlung, der gängigen Behnadlung bei einer Syndaktylie.
Zusammengewachsene Zehen – Was sind mögliche Ursachen einer Syndaktylie?
Als Auslöser für eine Syndaktylie, teils auch als Schwimmhäute bezeichnet, wurde bereits einige Krankheiten und Gründe identifiziert.
Treten zum Beispiel vorgeburtliche Störungen (Embryonalphase) der Extremitäten-Reifung in der 5.-7. Schwangerschaftswoche auf, kann dies zu dieser seltenen Missbildung bei Neugeborenen führen.
Auch der Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft wurde mit der Ausbildung zusammengewachsener Zehen in Verbindung gebracht.
Desweiteren wurde einige genetische Erkrankungen beschrieben, bei denen angeborene Schwimmhäute überproportional häufig auftreten.
In den allermeisten Fällen, in denen Neugeborenen von zusammengewachsenen Zehen betroffen sind, kann die angeborenen Fehlbildung jedoch weder auf eine genetische Erkrankung oder Vererbung zurück geführt werden, noch bestätigen ihre Mütter einen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft.
Wo liegt aber dann die Ursache für die Ausbildung einer Syndaktylie?
In Fachkreisen wird derzeit diskutiert, wie es zu dieser spontanten Mutation kommt, die nicht direkt mit einer diese auslösenden Krankheit oder anderen Ursache erklärt werden kann.
Syndaktylie – Eine Spontan-Mutation
Unter einer Spontan-Mutation versteht man eine Veränderung des Erbgutes (meist in der Embryonalphase), welches bei dem betroffenen Individuum nicht durch Weitervererbung sondern zufällig entstanden ist.
Es gibt also keine Vorfahren, die das gleiche körperliche Merkmal aufgewiesen haben, der oder die Betroffene ist in der Familiengeschichte als erstes von der Mutation betroffen.
Mutationen beim Menschen – Wenn einen die Evolution wieder einholt…
In den letzten Jahren mehren sich in Fachkreisen die Medzinier, die der Anscht sind, dass die Ursache für Mutationen wie der Syndaktylie ganz woanders zu suchen sei – nämlich in der Werdens-Geschichte des Menschen.
Die These lautet folgendermaßen: Im Erbgut des Menschen tauchen aus bisher unbekannten Gründen immer wieder phänotypische (das Erscheinungsbild betreffende) Eigenschaften aus der Evolutionsgeschichte auf. Im Falle von zusammengewachsenen Zehen blicken wir demnach in eine Zeit zurück, als der Mensch vor vielen Millionen Jahren die Entwicklung vom Schwimm- zum Landwesen durchlief.
Bekräftigt wird diese Annahme durch die Tatsache, dass die Syndaktylien am menschlichen Fuß sehr stark an die Schwimmhäute von Tieren wie zum Beispiel dem Biber und Robben oder Schwimmvögeln ähneln. Bei diesen sind die einzelnen Glieder an den Pfoten mit einer zarten, bindegewebigen Schicht (wie beim Menschen durch die Haut) miteinander verbunden.
Sollte diese Hypothese wirklich wahr sein – was bedeutet sie im Umkehrschluss?
Wenn es möglich ist, dass sich am menschlichen Körper Eigenschaften aus der Evolutionsgeschichte ausbilden können, bedeutet dies, dass sich noch immer Gene aus längst vergessener Ur- Zeit in unserem Erbgut befinden. Diese schlummern in unserer DNA und können völlig zufällig reaktiviert werden – zumindest kennen wir heute noch nicht die Gründe für die Aktivierung.
Solange wir die Ursache für das Auftreten von zusammengewachsenen Zehen beim Menschen nicht exakt kennen, kann die Syndaktylie nur im Nachhinein korrigiert werden aber wir können ihr nicht vorbeugen.
Sollten Sie selbst von dieser angeborenen Fehlbildung betroffen sein berate ich Sie gerne zur Therapie bei Syndaktylie.
Besuchen Sie mich in meiner Düsseldorfer Praxis für Fußchirurgie, ich berate Sie gerne unverbindlich und persönlich! Vereinbaren Sie Ihren Termin unter 0211 – 585 899 83!
Kontaktieren Sie mich auch über meine Facebookseite!
Ihr Adem Erdogan
Über den Autoren:
Adem Erdogan ist einer der führenden Fußchirurgen Deutschlands. Seine umfassenden Erfahrungen sowohl im diagnostischen als auch operativen Bereich ermöglichen ihm eine individuelle Vorgehensweise für jeden Patienten und jede Patientin. In seiner Facharztpraxis in Düsseldorf behandelt er Fußdeformitäten- und Fehlentwicklungen.
Lesen Sie hier, wie andere Patienten den Fußspezialisten Adem Erdogan auf www.jameda.de beurteilt haben.
