Fußpilz und Nagelpilz – Krankheitsbild und Behandlung

Fußpilz, oder medizinisch als Tinea pedis bezeichnet, ist ein Hautpilz, unter dem in unseren Gefilden viele Menschen leiden. Pünktlich zum Sommer ist das Thema Fußpilz wieder für viele Menschen relevant, denn besonders ansehnlich sind befallene Füße in offenen Schuhen nicht.

Und auch der Start der Freibad Saison ruft bei vielen wieder die Frage hervor: Wie schütze ich mich am besten vor Fußpilz?

Erfahren Sie im folgenden Artikel, wie Fußpilz übertragen wird, wie die Behandlung von Fußpilz erfolgen kann und wie Sie sich am besten schützen.

Fußpilz – Wenn der Fuß juckt und brennt

Fußpilz ist ein Fadenpilz, der sich in feuchtem Milieu wohlfühlt. In luftundurchlässigen Schuhen und Socken macht es sich der Fußpilz also gemütlich, Fußpilz ist also durchaus ein Phänomen in nordischen Gefilden, Menschen, die das ganze Jahr über offenen Schuhe tragen, sind selten von dem unangenehmen Hautpilz betroffen.

Fußpilz SymptomeAnders als oft angenommen, entsteht Fußpilz nicht aufgrund mangelnder Hygiene. Die mangelnde Pflege und Hygiene können lediglich dazu beitragen, dass der Fußpilz nicht verschwindet, wenn die Ansteckung einmal erfolgt ist.

Dabei ist Fußpilz selbst keine für den Menschen bedrohliche Erkrankung, das Brennen und Jucken der Füße ist für die Betroffenen im Alltag allerdings sehr unangenehm. Vor allem in der Form des Nagelpilzes ist der Hautpilz allerdings nur schwer und langwierig zu behandeln.

Fußpilz kann sich allerdings auch tiefer in die Haut graben und dann Folgeinfektionen nach sich ziehen, wie etwa mit Streptokokken, die zu einer Wundrose am Unterschenkel führen kann.

Fußpilz behandeln, am besten so schnell wie möglich!

Fuß- und Nagelpilz sind unangenehme Krankheiten, die Sie umso schwieriger loswerden, je länger Sie sie unbehandelt lassen.

Nicht nur für Ihr eigenes Wohlbefinden aber auch aus Rücksicht auf andere, die sich eventuell bei Ihnen anstecken, sollten Sie bei Pilzbefall am Fuß schnellstmöglich die Behandlung beginnen. In Apotheken gibt es Sprays und Cremes, die bei rascher Anwendung den Tinea pedis oft wirksam und schnell zurückdrängen.

Antimykotika oder Hausmittel gegen Fußpilz?

Zwar haben bestimmte Hausmittel wie zum Salbeiöl oder Teebaumöl eine antifungische Wirkung und haben in der Erfahrung beschränkt Erfolge gezeigt, wissenschaftlich bewiesen ist ihre Wirkung gegen Fußpilz jedoch nicht.

Besser Sie greifen direkt zu einer Salbe oder einem Spray gegen Fußpilz. Diese sogenannten Antimykotika sind rezeptfrei problemlos in einer Apotheke zu erhalten. Die bewährten Wirkstoffe heißen Clotrimazol, Bifonazol und Terbinafin, wobei sich letzteres als am schnellsten wirkungsvoll herausgestellt hat und den Fußpilz schon in etwa einer Woche bekämpft.

Sollte auch nach einer bis zwei Wochen keine Besserung des Pilzbefalls eintreten, sollten Sie Ihre Dermatologin oder Ihren Dermatologen aufsuchen, denn Hautpilze können leicht auf andere Körperstellen übertragen werden. Und wenn der Fußpilz zum Beispiel den Nagel befällt, können Sie sich auf einen langen Kampf mit dem unansehnlichen Pilz einstellen…

Wenn sich Tinea pedis ausbreitet – Nagelpilz & Co.

Nagelpilz behandelnBefällt der Fußpilz die Nägel ist er schwieriger loszuwerden, da sich der Nagelpilz in die winzigen Zwischenräume und sogar zwischen die Hornschichten der Nägel einnistet und schwieriger behandeln lässt. So entsteht die gelbliche oder bräunliche Färbung des Nagels. Die lokale Behandlung von Nagelpilz ist oft langfristig und zeigt teilweise gar keine nennenswerten Erfolge, sie sollten sich also so schnell wie möglich an einen Arzt wenden, wenn Sie vermuten, dass sich ein Nagelpilz bei Ihnen entwickelt hat.

Ärzte haben außerdem beobachtet, dass sich auch der Hautpilz seinem Gastgeber immer besser anpasst und immer öfter auch an großflächigen Arealen an anderen Körperstellen wie dem Bauch oder dem Rücken auftritt.

Ansteckung mit Fußpilz

Doch wie kommt es eigentlich zur Ansteckung? Warum müssen sich einige Menschen ständig mit Fußpilz herumschlagen während andere quasi immun zu sein scheinen?

Die Ansteckung erfolgt grundsätzlich über andere Träger des Pilzes. Da sich unsere Haut ständig erneuert, befinden sich überall, wo Menschen barfuß laufen, unzählige fremde Hautschüppchen auf dem Boden oder im Wasser. Über mikroskopische Verletzungen oder wunde Stellen am eigenen Fuß kann der Pilz dann in die Haut eindringen.

Unglücklicherweise gibt es gegen Fußpilz keine Immunität. Auch wenn Sie einmal vom Fußpilz befallen waren und ihn erfolgreich bekämpft haben, schützt Sie dies nicht vor einem erneuten Pilzbefall – im Gegenteil, denn in vielen Fällen stecken sich die Betroffenen im Grunde wieder bei sich selbst an.

Risikogruppen für Fußpilz

Generell sind alle Menschen anfälliger für Fußpilz, die über ein geschwächtes Immunsystem oder gestörte Hautfunktionen verfügen, wenn auch nur zeitweilig.

Besonders gefährdet sind dabei unter anderem Diabetiker, deren gesunde Hautfunktionen meist beeinträchtigt sind, oder Schwimmer, die sich lange Zeit im Wasser aufhalten, wo nicht nur die Erreger lauern sondern auch die Haut aufgeweicht wird und so leichter von dem Pilz befallen werden kann.

Daneben sind es vor allem Menschen mit sehr engen Zehenzwischenräumen oder Schweißfüßen, die oft mit Fußpilz zu kämpfen haben. Denn in engen Räumen, in denen es warm und feucht ist, kann der Pilz bestens gedeihen.

Ist das Hautpilz? Fußpilz Symptome erkennen

Doch wie erkennen Sie eigentlich, ob Sie unter Fußpilz leiden?
Fußpilz Symptome erkennen - Fußpilz zwischen den ZehenGerade im Anfangsstadium ist der Fußpilz oftmals nicht leicht zu erkennen und kann zum Beispiel mit trockener Haut verwechselt werden. Ein leichtes Jucken und Rötungen sind die ersten Symptome von Fußpilz, die Sie beobachten sollten.

Wenn der Fußpilz den entsprechenden Nährboden findet, ist er im fortgeschrittenen Stadium leicht zu erkennen. Die Haut quillt weißlich auf, es können sich nässende Bläschen bilden, an Stellen wie etwa zwischen den Zehen schuppt die Haut und reißt ein.

Spätestens wenn Sie einen starken Juckreiz oder sogar Schmerzen wahrnehmen, können Sie davon ausgehen, dass Sie sich mit dem Fadenpilz angesteckt haben.

Neben den Zehenzwischenräumen wächst der Pilz vor allem an den Fußsohlen und –kanten.

Fußpilz bekämpfen und vorbeugen

Insbesondere wenn Sie zu den Risikogruppen für Fußpilz gehören, gilt: der Ansteckung mit Fußpilz vorbeugen, ist immer noch die beste Maßnahme. Aber auch wenn Sie sich bereits angesteckt haben, ist zur Bekämpfung des Tinea pedis eine penible Hygiene und Vorbeugung notwendig. Denn mit hoher Wahrscheinlichkeit stecken Sie sich sonst wiederholt bei sich selbst an.

  • Regelmäßige Fußwäsche und –pflege. Dabei sollte am besten eine Waschlotion mit einem niedrigen pH-Wert von 5,5 verwendet werden, die ein saures Hautmilieu unterstützt und die Haut widerstandsfähiger gegen den Pilzbefall machen.
  • Immer gut die Füße abtrocknen! Egal ob nach der täglichen Dusche, dem Schwimmbadbesuch, am Strand oder nach einem abendlichen Fußbad zur Entspannung, bevor Sie in Schuhe oder Socken schlüpfen, trocknen Sie Ihre Füße, insbesondere zwischen den Zehen gut ab, damit Fußpilz keinen Nährboden finden kann.
  • Barfuß in Schuhen? Generell gilt: Je mehr Luft an den Füßen ist, desto schwieriger hat es der Pilz, sich zu entwickeln. Daher sind die Sommermonate eigentlich optimal, um gegen den Fußpilz anzugehen. Allerdings nur, wenn Sie tatsächlich offene Schuhe tragen, wer barfuß in geschlossene, nicht atmungsaktive Schuhe schlüpft, sendet quasi eine Einladung an die Pilzsporen.
  • Insbesondere bei einem einmal vorliegenden Fußpilzbefall sollte auf sorgfältige Fußpflege und Hygiene geachtet werden, um eine Wiederansteckung zu vermeiden. Sinnvoll kann es sein, mehrmals täglich die Socken zu wechseln, um dem Fußpilz Einhalt zu gebieten. Alle Kleidungsstücke und Gegenstände, die mit den nackten Füßen in Berührung kommen, sollten penibel sauber gehalten werden. Dies gilt nicht nur für Socken und Handtücher (immer bei 60°C waschen) und Schuhe (mit einem Fungizid behandeln) sondern ggf. auch für Teppichböden und den Duschbereich.
  • Samtweiche Füße. Gepflegte, weiche Füße ohne Schwielen, Hornhaut und Risse sehen nicht nur schöner aus, sondern sind auch widerstandsfähiger. In eine geschlossene Hautoberfläche können Krankheitserreger schwieriger eindringen.
  • Tragen Sie atmungsaktive und natürliche Materialien, damit sich Feuchträume an den Füßen gar nicht erst bilden können.
  • In „Risikoräumen“, wie dem Schwimmbad oder anderen von vielen Menschen evtl. barfuß genutzten Räumen, sollten Sie Ihre Füße so gut wie möglich schützen. Tragen Sie im Schwimmbad oder im Hotelzimmer offene Schuhe, mit deren Hilfe Sie den Bodenkontakt vermeiden und so das Risiko, mit dem Fadenpilz in Berührung zu kommen, senken.
    Allerdings gilt hier: Insbesondere Badesandalen, die Sie öfter in Feuchträumen tragen, sollten Sie regelmäßig sorgfältig mit einem fungiziden Spray desinfizieren. Ansonsten können sich Keime schneller ausbreiten als Ihnen lieb ist. Insbesondere die beliebten Zehentreter sind übrigens ungeeignet für eine Prävention gegen Fußpilz, denn sie verursachen bei vielen Menschen kleine Wunden und Aufschürfungen zwischen der Großen und zweiten Zehe und steigern das Fußpilz Risiko so enorm.

 

Bei Fußpilz, den Sie selbst nicht mit Antimykotika behandeln konnten, ist in der Regel Ihre Hautärztin die richtige Ansprechpartnerin. Insbesondere der Nagelpilz kann aber auch weitere problematische Verformungen nach sich ziehen, die zum Beispiel eine Nagel Korrektur notwendig machen. Wenden Sie sich gern an mich, wenn Sie mit Folgeproblemen des Fußpilzes kämpfen.

Auch berate ich Sie gerne zu allen Fragen rund um Hallux Valgus, Metatarsalgie & Co. gerne unverbindlich und persönlich! Vereinbaren Sie Ihren Termin unter 0211 – 585 899 83!

Ihr Adem Erdogan

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Über den Autoren:

Adem Erdogan ist einer der führenden Fußchirurgen Deutschlands. Seine umfassenden Erfahrungen sowohl im diagnostischen als auch operativen Bereich ermöglichen ihm eine individuelle Vorgehensweise für jeden Patienten und jede Patientin. In seiner Facharztpraxis in Düsseldorf behandelt er Fußdeformitäten- und Fehlentwicklungen.

Lesen Sie hier, wie andere Patienten den Fußspezialisten Adem Erdogan auf www.jameda.de beurteilt haben.